In den 1970er Jahren erregten die langkettigen Omega-3-Fettsäuren erstmals weltweit Aufmerksamkeit. Die dänischen Forscher Bang und Dyerburg untersuchten, ob Inuit in Grönland wegen ihrer fettreichen Ernährung (aus Fisch, Robbenfleisch und Walspeck) anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Überraschenderweise zeigte sich jedoch, dass Inuit, die sich traditionell ernähren, deutlich weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden als Dänen. Der Grund? Blutfettanalysen ergaben, dass Inuit hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren – speziell Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – aufweisen. Ihre Ernährung liefert täglich etwa 15 bis 20 Gramm dieser Fettsäuren. Dänen und viele Westeuropäer hingegen haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da ihre Nahrung vor allem Omega-6-Fette aus Pflanzenölen und gesättigte Fette aus Fleisch und Milchprodukten enthält. Ähnlich überraschende Ergebnisse gibt es auf Kreta und in Japan: Die Männer auf Kreta haben laut der „Seven Countries Study“ das niedrigste Risiko, an Krankheiten zu sterben, trotz einer relativ fettreichen Ernährung. In Japan, wo die traditionelle Ernährung fettarm ist und viele Omega-3-Fettsäuren aus Fisch enthält, leben die Menschen besonders lange. Obwohl sich die Ernährungsweisen dieser drei Kulturen stark unterscheiden – Inuit essen sehr fettreich, die Mittelmeerküche auf Kreta ist moderat fetthaltig, und die japanische Küche ist fettarm – haben alle eines gemeinsam: einen hohen Gehalt an langkettigen Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA). Seit den 1970er Jahren haben zahlreiche Studien die gesundheitsfördernden und lebensverlängernden Effekte dieser Omega-3-Fette bestätigt.